CDK4/6-Hemmer: ab sofort 2x täglich

Nach dem Urlaub begann für mich wieder eine neue Etappe: die CDK4/6-Hemmer-Therapie. Damit sind zu der Antihormontherapie, die ich im Oktober begonnen habe, weitere Tabletten hinzugekommen.

Es handelt sich um einen sogenannten CDK4/6-Hemmer – aber was ist das überhaupt? Ich bin mir inzwischen gar nicht mehr so sicher, ob diese Form der Therapie als „Immuntherapie“ zählt oder ob es sich hier um eine ganz eigene Kategorie handelt.

CDK4/6-Hemmer – was ist das?

Cdk4/6-Hemmer sind relativ neue Medikamente zur Krebsbehandlung. Sie sind in der Lage, in den Zyklus von Zellen einzugreifen und auf diesem Weg Teilung und Wachstum von Krebszellen zu verhindern. Dazu muss man zunächst wissen, dass die Zellteilung in verschiedenen Phasen abläuft. Diese hier im Detail zu erläutern würde vermutlich den Rahmen sprengen. Es gibt jedoch auf anderen Seiten sehr gute Erklärungen zu den Phasen des Zellzyklus.

CDK4/6 sind eine bestimmte Art von Proteinen, die beim Übergang der einen Phase zur anderen (G1-Phase zu S-Phase) eine wichtige Rolle spielen. Das Medikament hemmt die Aktivität genau dieser Proteine. Das wiederum verlangsamt das Wachstum von Krebszellen werden und kann somit einen Tumor verkleinern bzw. ein Wiederauftreten verhindern.

Besonders in Kombination mit der Antihormontherapie erscheinen diese Hemmer sehr wirkungsvoll.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Wie bei vielen Medikamenten empfiehlt es sich, die Packungsbeilage bei dem Kapitel „Nebenwirkungen“ besser nicht so genau zu lesen. Manchmal frage ich mich, was schlimmer wäre – die Krankheit oder die Nebenwirkungen der Therapien?

Bei diesem Medikament sind es unter anderem die folgenden:

  • Verringerung der Anzahl an weißen Blutkörperchen, roten Blutkörperchen und Blutplättchen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Entzündeter oder wunder Mund (Mundschleimhautentzündung)
  • Verminderter Appetit
  • Veränderter Geschmackssinn
  • Haarausfall
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Ausschlag
  • Veränderte Leberwerte im Blut
  • Tränende Augen
  • Muskelschwäche
  • Trockene Haut
  • Besondere Form der Lungenentzündung, die Atemlosigkeit, Husten und erhöhte Temperatur verursacht
  • Verdauungsstörung oder Magenverstimmung
  • Auffälligkeiten der Nägel, wie beispielsweise Brechen oder Splittern der Nägel

Puh.. mir ist schon ganz schwindelig nur beim Auflisten und Überfliegen. Der Onkologe hatte mir vorsorglich schon mal ein Mittel gegen Durchfall verschrieben, weil das nach seiner Erfahrung mit am häufigsten auftritt.

Bisher konnte ich zum Glück noch keine Nebenwirkungen feststellen. Es bleibt aber spannend, wie es sich über die Zeit entwickelt.

Wie lange dauert die Therapie?

Die Therapie mit dem CDK4/6-Hemmer verläuft über 2 Jahre. Da sich durch die Einnahme des Medikaments auch die Blutwerte ändern können (siehe oben), erfolgt – zumindest anfangs – auch eine engmaschige Überwachung durch den Onkologen. Er wird das Blutbild im Blick behalten und dann bei Bedarf nachsteuern.

Was muss ich beachten?

Ich selbst muss jetzt eine neue Routine entwickeln, dass ich diese Tabletten wirklich täglich (eine morgens, eine abends) einnehme. Ich war an einem Mittwochmorgen gestartet und habe einfach die erstbeste Tablette aus der Packung genommen. Im Nachgange habe ich dann entdeckt, dass auf der Rückseite der Tablettenverpackung sogar die Wochentage abgedruckt sind. Na dann kann ja fast nichts mehr schief gehen. Bisher hab ich es tatsächlich auch immer irgendwie geschafft, daran zu denken.

CDK4-6-Hemmer - 2x täglich
Das nenne ich mal eine gut beschriftete Tabletten-Packung. Da kann man eigentlich gar nichts mehr falsch machen.

Außerdem soll ich während der Einnahme auf den Verzehr von Grapefruits und Grapefruitsaft verzichten, weil das die Konzentration des Medikaments im Blut erhöht. Nicht, dass ich jetzt ständig Grapefruits essen würde, aber spannend finde ich das schon. Ich frage mich, ob das nur für den Zeitpunkt der Einnahme oder generell über die 2 Jahre hinweg gilt. Dazu werde ich noch meinen Arzt oder Apotheker befragen.

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