12 von 12 – Mein Chemotherapie-Tag am 12.05.

Heute probiere ich mal das 12 von 12 -Format aus – eine beliebte Blogger-Routine, immer am 12. eines Monats den Tag mit 12 Bildern zu dokumentieren. Es bietet sich an – es ist der 12. Mai und gleichzeitig der Tag des 12. Chemotherapie-Zyklus.

Gegen 6:00 erstmal einen Morgen-Kaffee und Tee.

Dazu gibt’s es die täglichen Vitamine und Mineralstoffe: Vitamin C, Zink, Magnesium. Hinzu kommen später noch Vitamin D, Vitamin B12 und Selen (die wollten aber nicht aufs Foto).


Nach dem Frühstück – Augenbrauen malen. Das gehört inzwischen zur täglichen Routine und durch die viele Übung ist das gar nicht mehr so schwer. Wie man erkennen kann, habe ich auch noch ein paar echte Haare, aber eben nicht mehr so viele wie früher.


Packen für die Chemotherapie-Sitzung.

Ganz wichtig sind für mich Tablet und AirPods (letztere hatte ich bei Chemotherapie Nummer 11 ja leider vergessen). Ich brauche beides, um mich während der Chemo „weg-beamen“ zu können und Serien zu gucken, damit ich von dem Gewusel drum herum nicht mehr soviel mitbekomme.

Außerdem brauche ich einen Trink-Becher. In der Praxis bekommt man Wasser, aber ich will nicht jedes Mal einen Papp-Becher verschwenden. Das ginge gegen meine Werte im Hinblick auf Müllvermeidung 😊.


Mein lieber Mann bringt mich zur Chemotherapie. Kurz bevor ich wirklich in die Praxis gehe, bleibe ich noch ein paar Minuten im Auto.

Meine Maske wird mit Duftöl (Orange) prepariert – auch auf die Handgelenke und die Schläfen kommt Duftöl – „don’t worry“ eignet sich hervorragend dafür.

Außerdem nutze ich die Zeit im Auto auch nochmal, um ein paar Minuten zu meditieren und tief durchzuatmen.

All diese Vorbereitungsstrategien hatte ich bei Chemotherapie Nummer 6 mal aufgelistet.


Wenn ich mich bereit fühle, geht’s ins Facharztzentrum. Hier habe ich wirklich alle Ärzte, die ich brauche, an Ort und Stelle.

Meine Frauenarztpraxis und die onkologische Praxis sind beide in Eingang C. Das ist unfassbar praktisch für mich.


Alle 4 Wochen brauche ich eine neue Arbeitsunfähigkeitsbescheinung. Für das Krankengeld von der Krankenkasse ist es zwingend erforderlich, dass diese lückenlos vorliegen. Auch mein Arbeitgeber braucht diese Bescheinigung selbstverständlich.

Deshalb gab es heute einen kurzen Zwischenstopp in der Frauenarztpraxis in Ebene 4 des Facharztzentrums, bevor ich mich in die Onkologie ein Stockwerk drüber begebe.


Eine Tablette gegen Übelkeit zur Vorbeugung bevor es mit dem heutigen Cocktail losgeht.


Nach ca. 3 Stunden bin ich mit der heutigen Chemotherapie-Sitzung fertig. Die Einstichstelle zum Port ist zum Abheilen abgeklebt. Das ist aber wirklich immer nur ein kleiner Pikser. Das Pflaster kann nach kurzer Zeit auch schon wieder ab.


Direkt nach der Chemotherapie bin ich immer unfassbar müde. Ich gönne mir daher ein Mittagsschläfchen, damit der Körper in Ruhe den Cocktail verarbeiten kann.


Mit neuer Energie gönne ich mir einen kleinen Spaziergang und freue mich, dass ich seit langem mal wieder diesen Weg hier gehen kann – im Frühjahr war es hier so zugewachsen, dass man nicht durchgehen konnte.


Auf dem Weg habe ich eine etwas mitgenommen Schnecke gefunden. Sie lag rücklings auf dem Asphalt. Ich habe sind ins Gras am Wegesrand gesetzt und hoffe, dass ich sie damit retten konnte.


Chemotherapie und Yoga – eine unfassbar gute und hilfreiche Kombination. Deshalb gab es abends noch eine Yoga-Einheit. Dieses Mal war ich nicht vor Ort im Rückenwind Ingelheim, sondern habe aus zeitlichen Gründen online teilgenommen. Das erste Mal habe ich unseren Garten dafür genutzt. Das war wirklich super – wenn auch auf dem Rasen etwas wackliger als auf dem Holzboden im Studio.


So – das waren sie meine 12 von 12. Hinterlasst mir gerne einen Kommentar zu diesem Post, wenn Euch danach ist (damit sie sichtbar werden, muss ich sie aber jeweils erst akzeptieren).

8 Antworten auf „12 von 12 – Mein Chemotherapie-Tag am 12.05.“

Hallo liebe Danielle,

vielen Dank, dass du uns einen kleinen Einblick in deine Therapie und deinen Umgang damit gibst. Für mich als „Gesunde“ sind manche Dinge einer Krebstherapie schwer zu greifen und so kann ich sie besser verstehen.
Bleib weiter so stark!

LG Annett

Liebe Annett,
wäre ich nicht selbst damit konfrontiert, hätte ich davon auch nicht viel gewußt. Ich möchte mit diesem Blog möglichst viele Menschen sensibilsieren und diese Krankheit ein bisschen weniger „gruselig“ machen. Allen Betroffenen möchte ich Kraft und Hoffnung geben – möge es helfen, da durch zu kommen und vielleicht kann der eine oder andere Tipp den Weg ein bisschen weniger beschwerlich machen 🙂

Ich finde du kannst sehr stolz auf dich sein , du hast eine tolle Familie die hinter dir steht und Freunde die für dich da sind!!!
Deine Bilder und Texte, berühren mich sehr und sind zugleich sehr stolz auf dich, wie du damit umgehst. Sogar ein wenig lachen kann man dabei, was sehr wichtig ist .
Fühl dich lieb gedrückt und wir denken an dich :-* .Wir drei aus Ingelheim

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